Horizontalgattersäge 1898
Die Horizontalgattersäge, Baujahr 1898, ist als funktionstüchtiges
Anschauungsobjekt zu den Öffnungszeiten zu besichtigen.
Zu besonderen Anlässen
wird die Säge durch Fachleute
in Betrieb genommen.
Hersteller dieser Horizontalgattersäge ist die Leipziger Firma "Ernst Kirchner Holzbearbeitungsmaschinenbau und Co.AG", die 1878 als "Deutsch-amerikanische Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co." gegründet wurde.
Die Säge ist überbaut mit einer sog. Wetterhütte, die sowohl die Technik, als auch die Arbeiter vor der Witterung schützt.
Über die Einsatzorte der Säge ist bekannt, dass sie der volkseigene Betrieb „VEB Stuhlwerk Werder“ dem Rat des Kreises Belzig übergeben hat.
1982 erhielt die Nationale Volksarmee am Standort Brück das technische Denkmal zur Nutzung, allerdings mit der Auflage, dass sowohl Modernisierungen oder Veränderungen, als auch Verschrottung oder Verkauf nicht gestattet sind.
Obwohl der Nutzungsvertrag eine Laufzeit von 20 Jahren aufwies, wandte sich der damalige Kommandeur der Dienststelle Brück bereits ein Jahr später an den Rat des Kreises mit der Bitte „um Abverfügung des Sägegatters“, weil „von meiner Dienststelle keine Garantie auf Unversehrtheit dieses historischen Denkmals gegeben werden kann.“
Nach einigem Schriftverkehr verfügte der Kommandeur zumindest den Schutz vor Korrosion, Witterung und Fremdeingriffen. Diese Maßnahmen wurden im Großen und Ganzen gewährleistet – bis zur Übergabe an die Gemeinde Görzke.
Der formalen Übereignung durch den Landkreis an die Gemeinde folgte dann nochmals die Zerlegung der Anlage in transportfähige Einzelteile und die Überstellung nach Görzke.
2001 begann die Gestaltung der Außenanlagen des Handwerkerhofes. In das Konzept wurde die Horizontalgattersäge mit Wetterhütte integriert. Die Umsetzung der Pläne erfolgte im Wesentlichen über 2 Jahre hinweg. Durch Fördermittel begünstigt und mit Hilfe von ABM-Kräften waren Fachfirmen und Mitarbeiter der Gemeinde am Aufbau beteiligt. 2003 wurde erstmals nach langem Stillstand die 105-Jahre-alte Technik wieder in Gang gesetzt.
Jürgen Bartlog